Archiv der Kategorie: Bücher / Books

Buchvorstellung: Night School. Der den Zweifel sät. (Band 2)

Night School. Der den Zweifel sät (Band 2)
von C. J. Daugherty

Verlag: Verlag Friedrich Oetinger
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1343 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 422 Seiten
ASIN: B00AKHSVMW
Preis: 9,99 Euro (für Kindle); 17,95 Euro (Gebunden)
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Beschreibung:

Nach dem großen Brand verlässt Allie vorübergehend Cimmeria und geht für die Ferien zu ihren Eltern nach London. In letzter Minute wird sie dort nach einer atemberaubenden Verfolgungsjagd von Rachels Vater aus Nathaniels Klauen gerettet. Gemeinsam mit Rachel kehrt Allie nach Cimmeria zurück. Die Spuren des Brandes aus der Ballnacht sind unübersehbar und gemeinsam mit dem Personal schaffen die Schüler wieder Ordnung. Aufgrund ihrer verwandschaftlicher Beziehungen, ihrer Zugehörigkeit zum Schuladel und nicht zuletzt der Vorfälle im vergangenen Trimester, wird Allie im beschleunigten Verfahren in die Night School aufgenommen.

Unterdessen quält sie sich weiter mit ihren widerstreitenden Gefühlen für Carter und Sylvain. Als sie plötzlich Nachricht von ihrem verschollenen Bruder Christopher erhält und er sie um ein Treffen bittet, muss sie nicht lange überlegen. Sylvain bekommt Wind von der Sache und beschließt, Allie nicht alleine gehen zu lassen. Auf dem Rückweg von dem Treffen laufen die beiden in einen Hinterhalt.

Doch damit nicht genug der Machtdemonstration. Nathaniel beweist eindrucksvoll, wie er auch die strengsten Sicherheitsvorkehrungen umgehen und unterwandern kann. Und wieder nutzt er einen Ball um seine Macht zu demonstrieren: Bei dem Angriff, dessen Ziel eine Entführung Allies ist, wird ein Schüler getötet und Allie schwer verletzt. Wer trachtet ihr nach dem Leben ? Und warum ? Und von wem bekommt Nathaniel Hilfe ?

Meinung:

Der zweite Teil aus der Night School – Reihe überzeugt ebenso wie der erste mit einer spannungsgeladenen Geschichte. Nahtlos schließt er an den ersten Teil an. Dem Leser wird kaum eine Atempause gegönnt. Natürlich reiht sich nicht eine Actionszene an die nächste – aber das ist auch gut so. Die vielen kleinen versteckten Hinweise, die Kuriositäten, das ist es, was das Buch, was die ganze Reihe, ausmacht. Bei aller Action vergisst die Autorin nicht, dass sie angefangen hat, eine zart aufblühende, verwirrende Teenagerliebe zu erzählen und setzt das in Band 2 gekonnt fort. Die innere Zerissenheit der Hauptprotagonistin wird sehr gut herausgearbeitet – insbesondere ihre Zweifel, als sie von ihrem Bruder hört.

Endlich wird auch das Geheimnis um die Night School gelüftet – nur um gleich einem nächsten, größeren Geheimnis Platz zu machen.

Auch diesmal gelingt es der Autorin einen flüssigen Schreibstil zu wahren und einen Spannungsbogen aufzubauen und ihn auch zu halten. Man möchte wissen, was mit den Hauptdarstellern passiert, wie es ihnen (er-)geht. Jede Auflösung eines Geheimnisses zieht mindestens ein neues, noch größeres nach sich.

Fazit:

Von wegen, ein Folgeband ist schwächer … Davon ist hier nichts zu spüren. Auch für Band 2 gibt’s von mir eine klare Kaufempfehlung !

5 von 5 Sternen



 

Buchvorstellung: Night School. Du darfst keinem trauen. (Band 1)

Night School. Du darfst keinem trauen (Band 1)
von C. J. Daugherty

Verlag: Verlag Friedrich Oetinger
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1868 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 464 Seiten
ASIN: B008RMDA3C
Preis: 9,99 Euro (für Kindle); 17,95 Euro (Gebunden)
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Beschreibung:

Night School ist eine Jugendbuchreihe der Autorin C. J. Daugherty. Sie besteht aus fünf Bänden, von denen bislang (Juni 2014) vier veröffentlicht sind.

In Band eins „Du darfst keinem trauen“ geht es um die Londoner Problem-Teenagerin Allie. Durch das plötzliche Verschwinden ihres Bruders Christopher wird sie aus der Bahn geworfen und rebelliert gegen alles und jeden. Nachdem sie zum wiederholten Male wegen Graffitisprayen von der Polizei aufgegriffen wurde, wird Allie kurzerhand von ihren Eltern in ein Internat geschickt. Das herrschaftliche Anwesen der „Cimmeria Academy“ liegt weitab von London abgeschieden im Grünen. Jegliche Technik ist aus der Schule verbannt – niemand hat Fernseher, Computer oder Handys. Dafür gibt es jede Menge Gerüchte um eine „Night School“. Alle Schüler auf Cimmeria, außer Allie, scheinen eine Art Familientradition fortzuführen: bereits ihre Eltern und Großeltern wurden hier unterrichtet. Bezeichnend ist auch, dass alle Schüler, mit Ausnahme Allies, aus äußerst einflussreichen und wohlhabenden Familien stammen. Nach einiger Zeit beginnen sich, selbst für Cimmeria-Verhältnisse, eigenartige Vorfälle zu häufen. Schließlich geschieht sogar ein Mord und Allie gerät unter Verdacht. Zusammen mit ihren Freunden begibt sie sich auf die Suche nach dem wahren Schuldigen und findet dabei zufällig eine Verbindung ihrer Mutter zur Schule. Gehört Allie etwa doch zum Schuladel? Allie begreift schnell: auf Cimmeria ist nichts wie es scheint. Und; wenn sogar ihre eigene Mutter ihr etwas verschweigt, wem kann sie dann noch trauen?

Meinung:

Eigentlich handelt es sich bei dem Roman um eine Mischung aus einer Liebesgeschichte und einem Mystery-Thriller. Die Einführung der einzelnen Charaktere erfolgt nach und nach, wodurch man als Leser gut den Überblick behalten kann. Die Protagonistin ist sympathisch und aufrichtig, die begreift, dass ihr bisheriges Verhalten nicht richtig war und die beginnt, Cimmeria nicht als Strafe, sondern als Chance für sich zu sehen. Durch die kleinen Schrulligkeiten (kein Handy, keine Laptops) und klug gesetzte Hinweise auf die Night School, die für Schüler im ersten Cimmeria-Jahr streng verboten ist, wirft die Autorin viele Fragen auf und erhält sich so das Interesse der Leser. Man will mehr erfahren, über diesen geheimnisvollen Ort, mit den noch geheimnisvolleren Schülern. In der Nacht des Schulballs wird klar, dass Cimmeria in Gefahr ist. Von wem oder was diese ausgeht versucht Allie herauszufinden. Stück für Stück macht sie sich daran die Geheimnisse der Schule zu lüften. Die Schule erinnert ein bisschen an Hogwarts aus Harry Potter; die magischen Elemente freilich fehlen. Generell ist die Autorin nicht unbedingt detailverliebt. Sie hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, sondern beschränkt sich auf die Erzählung ihrer Handlungsstränge. Gekonnt baut sie einen Spannungsbogen auf und versteht es, ihn bis zum Schluss zu halten. Immer neue Wendungen und die stückchenweise ans Licht kommende Wahrheit haben mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen. Das Ende bleibt, wie bei einer mehrteiligen Buchreihe zu erwarten, offen und lässt den Leser gespannt auf die Fortsetzung warten. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, die Sprache eher einfach. Die Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene.

Fazit:

Ich hatte mir das Buch im Rahmen einer Kindle-Gratis-Aktion runtergeladen und war davon so begeistert, dass ich alle bereits erschienenen Bände sofort gekauft, und die noch ausstehenden vorbestellt habe. Es gibt noch viel zu entdecken, auf Cimmeria. Von mir gibt’s eine klare Kaufempfehlung !

5 von 5 Sternen



 

Buchvorstellung: Pandablues

Pandablues
von Britta Sabbag

Verlag: Bastei Entertainment; Auflage: Aufl. 2013 (17. Mai 2013)
Format: Kindle Edition
Seitenzahl der Printausgabe: 256 Seiten
ASIN: B00AQIVGCM
Preis: 6,99 Euro (für Kindle); 8,99 Euro (Taschenbuch)
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Inhalt:

Manchmal erfüllen sich Wünsche, von denen man nicht wusste, dass sie existieren …
Charlotte, eine chaotische junge Frau, kann es nicht fassen: ist es möglich, dass IHR Eric, mit dem sie seit einem Jahr in einer Schuhschachtelwohnung in Köln lebt, sie betrügt ? Und dann auch noch mit so einer Schickimicki-Tante ?
Charlotte ist am Boden zerstört, da hilft auch die Beförderung zur PR-Frau im Kölner Zoo nicht (nachdem sie bei den Nacktmullen erfolgreich Geburtshilfe geleistet hat). Wenigstens auf ihre beiden Freundinnen Trine, Mutter von Charlottes beiden Patenkindern, und Mona, eigentlich Langzeit-Single aber gerade frisch mit Maklernorbi, der noch bei Muttern wohnt, liiert, kann Charlotte sich verlassen.

Meinung:

Bei „Pandablues“ handelt es sich um den zweiten Roman einer Reihe (
Pinguinwetter
ist der erste), aber das ist kein Problem: der Roman lässt sich unabhängig lesen.

Charlotte ist eine chaotische junge Frau Anfang 30, die ihr Leben langsam aber sicher in geordnete Bahnen bringen will. Sie erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive. Der Leser kommt nicht nur in den Genuss ihrer gesprochenen Sätze, sondern auch hinter ihre ironischen, teils satirischen Gedanken.

Es dauert ein bisschen, bis die Geschichte in Gang kommt, aber wer es bis zu den Nacktmullen schafft wird nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist flüssig („das liest sich so weg“), die Dialoge sind an manchen Stellen wirklich zum Schreien komisch (ich habe mehr als einmal laut gelacht) , an anderen ernst und tiefgründig.

Fazit:

Pandablues kann man so nebenher lesen (ich hab’s nach Fitzek gelesen; herrlich erfrischend um auch den letztem Gedanken an Serienkiller auf Kreuzfahrtschiffen zu eliminieren). Ohne viel Mühe kann man der Story folgen und sich für Charlotte erwärmen. Ein Gute-Laune-Frauenroman für zwischendurch.

4 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Passagier 23

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Verlag: Droemer eBook; Auflage: 1 (30. Oktober 2014)
Format: Kindle Edition
Seitenzahl der Printausgabe: 426 Seiten
ISBN-Quelle für Seitenzahl: 342619919X
ASIN: B00K64SO4Y
Preis: 14,99 Euro (für Kindle); 19,99 Euro (Gebunden)
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Inhalt:

Jedes Jahr verschwinden gut 2 Dutzend Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Nie kam einer zurück. Bis jetzt.

Der neue Fitzek spielt auf einem Kreuzfahrtschiff auf dem Weg von Southampton nach New York. Dr. Martin Schwartz, Polizeipsychologe, arbeitet als verdeckter Ermittler. Als er einen Anruf von einer Passagierin der „Sultan of the Seas“ erhält, tritt er die Überfahrt an. Die Dame behauptet Thrillerautorin zu sein und Beweise dafür zu haben, was vor 5 Jahren mit Schwartz‘ Frau und Sohn geschah, die während einer Kreuzfahrt auf der Sultan spurlos verschwunden sind. Auf dem Schiff erfährt Martin, dass ein vor Wochen verschwundenes und offiziell für tot erklärtes Mädchen wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht ist – mit dem Teddy seines Sohnes im Arm. Er macht sich auf Spurensuche. Allerdings ist er auf das, was ihn auf der Sultan erwartet und was er herausfindet, nicht im Geringsten vorbereitet.

Meinung:

Wie man es von einem Psychothriller, der aus Sebastian Fitzeks Feder stammt, erwartet, wird man auch hier von Adrenalinschub zu Adrenalischub gejagt. Fitzek gönnt seinem Leser keine Auszeit.
Schon der Prolog jagt einem eiskalte Schauer über den Rücken. Die Protagonisten sind klug gewählt, die Geschichte ist haarsträubend. Der promovierte Polizeipsychologe Schwartz ist nach dem Verlust seiner Familie emotional total abgestumpft. Dennoch ist er ein sehr angenehmer Charakter. Ein schwer traumatisiertes, hochbegabtes Mädchen, dass nach 8 Wochen des Verschwindens wieder auftaucht und mit nichts und niemandem spricht.
Realistische Szenerien darf man von Fitzek nicht unbedingt erwarten – mitunter ist das schon wirklich sehr fragwürdig und mutet eher fantasymäßig an. Aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Im Gegenteil. Es gibt immer neue Irrungen und Wirrungen und auch wenn man meint, man hat den Täter am Schlafittchen – man wird eines besseren belehrt.
Die Idee einen durchgeknallten Serienkiller auf einem Kreuzfahrtschiff agieren zu lassen, auf dem es kein Recht und Gesetz gibt ist hervorragend. Die Schiffe sind schwimmende Kleinstädte – 3.000 und mehr Menschen wochenlang auf engstem Raum … das kann doch nicht gut gehen.
Die Kapitel sind strukturiert aufgebaut, mal folgt man dem Ermittler, mal dem Opfer, mal dem Täter. Durch diese klare Abgrenzung lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und man verliert an keiner Stelle den Faden.

Fazit:

Wow !! Fitzek at his best !!
Nicht mal ganz 2 Tage hat’s gedauert, bis ich den Täter überführt hatte. Niemals wäre ich auf dieses Ende gekommen. Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir sowas vorzustellen vermocht. Passagier 23 ist nichts für schwache Nerven. Und man sollte es auch nicht lesen, wenn man eine Kreuzfahrt machen möchte. Passagier 23 ist ein Pageturner – und zwar bis nach der Danksagung – denn erst dann kommt der Epilog. Von mir gibt’s eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung ! Vielen Dank für dieses gruselige Vergnügen, Herr Fitzek !

5 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München, 14. Auflage 2015
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 333 Seiten
ISBN: 978-3-423-62583-8
Preis: 9,99 Euro (für Kindle); 9,95 Euro (Taschenbuch); 16,90 Euro (Gebunden)
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Inhalt:

Hazel ist 16 Jahre alt und leidet an Krebs. Unheilbar. Ihr ständiger Begleiter ist eine Sauerstoffflasche, die ihre schwer kranke Lunge am Arbeiten halten soll. Starke Medikamente und dennoch jede Menge Schmerzen stehen jeden Tag auf’s Neue auf dem Programm. Zur Schule kann sie schon lange nicht mehr gehen, aber Hazel ergibt sich nicht einfach in ihr Schicksal. Ihre Mutter zwingt sie, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, die Hazel aus tiefstem Herzen hasst. Doch genau dort trifft sie Augustus, einen 17jährigen Jungen, dem der Krebs ein Bein genommen hat. Im Gegensatz zu Hazel gilt er aber als „gesund“ und hat gute Chancen es auch zu bleiben. Augustus nimmt Hazel mit nach Amsterdam, damit sie die Gelegenheit hat ihren Lieblingsautoren zu treffen. Sie verlieben sich ineinander. Wieder zu Hause in Amerika macht Augustus Hazel ein Geständnis …

Meinung:

Ein „schönes“ Krebsbuch ? Gibt’s das ? Ja, das gibt es. John Green beschönigt die Krankheit nicht. Einfühlsam beschreibt er das „Leben“ unheilbar kranker Teenager. Die Hauptprotagonisten Hazel mit der Sauerstoffflasche, Augustus mit dem Holzbein und der bald blinde Isaac haben einen sehr schwarzen Humor entwickelt, mit dem sie der Krankheit die Stirn bieten. Das Leben ist sowieso schon schwer genug.

Die bissigen Kommentare lassen einen schon das eine oder andere Mal schmunzeln und sogar lachen. Trotz allem sind sie aber dennoch Kinder und an vielen Stellen im Buch wird das auch deutlich. Sie sind hilflos und schutzbedürftig. Sie sind wütend. Sie sind Teenager, deren Leben vorbei ist, noch bevor es richtig angefangen hat. Der schweren Krankheit zum Trotz entwickeln sie trotzdem zarte Gefühle der Verliebtheit, wohl wissend, dass der, der „übrig bleibt“, schwer verletzt wird, wenn sie sich ihren Gefühlen hingeben.

Hazel erzählt aus der Ich-Perspektive wie sie mit ihrer Erkrankung umgeht – mit einer gesunden Mischung aus Intelligenz und Ironie. Auch wenn sie nicht will, dass man sie ins Herz schließt, so muss man sie doch von der ersten Seite an gern haben.
John Greens Schreibstil ist einfach uns flüssig. Er verwendet eine klare Sprache, wie sie Teenager auch verwenden. Er beschönigt die Krankheit nicht, sondern stellt sie dar, wie sie ist: unbarmherzig und tödlich.

Fazit:

Anrührend ohne schnulzig zu sein. So ist John Green’s Roman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Es ist eines dieser Bücher, das nur schwarz oder weiß ist. Entweder man mag es, oder nicht. Ich mochte es. Ich habe die 333 Seiten innerhalb von anderthalb Tagen verschlungen. Ich konnte es nicht mehr weglegen. Von mir gibt es deswegen eine Leseempfehlung !

4 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Ich bin Malala

Ich bin Malala:
Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten,
weil es für das Recht auf Bildung kämpft

von Malala Yousafzai
mit Christina Lamb

Verlag: Droemer ebook, Auflage 1 (08. Oktober 2013)
Format: Kindle Edition
Seitenzahl: 400 Seiten
ASIN: B00F11IMNA
Preis: 9,99 Euro (für Kindle); 19,99 Euro (Gebunden)
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Inhalt:

Anfang Oktober 2012 wird die damals 15-jährige Pakistani Malala auf ihrem Schulweg von Taliban überfallen und niedergeschossen, weil sie trotz des Verbotes durch die Taliban weiter zur Schule geht und für das Recht eines jeden Kindes / Mädchens auf Bildung kämpft und öffentlich auftritt. Eine Kugel trifft sie im Kopf. Wie durch ein Wunder überlebt Malala den Anschlag. Sie wird nach Großbritannien ausgeflogen und erhält die bestmögliche medizinische und rehabilitative Versorgung, so dass trotz der Schwere der Verletzungen kaum bleibende Schäden zu verzeichnen sind.

Meinung:

Die Geschichte von Malala ging um die Welt. Kaum jemand, der nicht schon einmal von dem Mädchen gehört hat, dass von den Taliban in den Kopf geschossen wurde und überlebte. Ihr Buch ist ein Buch über die Geschichte ihres Landes, die Geschichte ihrer Familie, ihre eigene Geschichte. In weiten Teilen des Buches wird über die Geschichte Pakistans berichtet, darüber, wie alles so kam, wie es letztlich gekommen ist. Wie die Taliban die Macht an sich gerissen haben, über die verzweifelten Versuche der Armee wieder so etwas wie „Normalität“ zurück zu bringen.

Man merkt, dass Malala das Buch keineswegs allein geschrieben hat. Ihre kindliche Beschreibung des Schulalltags, ihres Tales und ihres Tagesablaufs mag nicht so recht passen zur Beschreibung der Gräueltaten durch die Taliban, zur Beschreibung über die politische Situation Pakistans. Außer ihr kommen eben auch ihr Vater und nicht zuletzt Christina Lamb, die Mitautorin und international anerkannte Korrespondentin, zu Wort. Man muss sich immer wieder neu darauf einstellen, dass auf der einen Seite Malala von den Schönheiten des Swat-Tals berichtet und auf der nächsten Seite blutige Kämpfe zwischen Taliban und wem auch immer (mal die Armee, mal die Einwohner …) aus Sicht von Erwachsenen beschrieben werden.

Die Familiengeschichte ist kapitelfüllend und nicht immer hat sich mir erschlossen, was genau das nun alles mit Malalas Geschichte zu tun hat. Es wird erzählt, dass Schulausflüge von Mädchenschulen bereits ein Stein des Anstoßes sein können, oder ihr ausgelassenes Herumtollen im Wald. Genauso ist immer wieder von Selbstmordattentätern, von Gotteskriegern (Dschihadisten), von Märtyrer-Toden zu lesen. Davon, dass Schulen zerbombt werden und unzählige unschuldige Kinder sterben. Davon, dass Mädchen öffentlich ausgepeitscht werden; oder, noch schlimmer, von ihrer eigenen Familie vergiftet werden, weil sie „Schande“ über die Familie gebracht haben. Es wird berichtet von Erdbeben, von Akquise-Bemühungen der Taliban, von geköpften Soldaten und so fort. Manchesmal hat man das Gefühl, dass die radikalen Islamisten am liebsten das Leben per se verbieten wollen.

Und dann wieder kommt Malala, mit dem unerschütterlichen Mut eines Teenagers, der nicht aufhört an das Gute im Menschen zu glauben. Ein Mädchen, dass sich weigert aufzuhören zu lernen, zur Schule zu gehen. Ein Mädchen dass nicht aufhört darum zu kämpfen, dass ALLE Kinder auf dieser Welt eine Schulbildung bekommen.

Fazit:

Keine leichte Kost. Das ist kein Buch, dass man mal eben zwischendurch lesen kann, sondern eines, das einem Schauer über den Rücken jagt und einen manchesmal voller Unverständnis den Kopf schütteln lässt. Das einem an mancher Stelle die Tränen in die Augen treibt.

Es ist die Geschichte von Malala. Die Geschichte eines Mädchens, dass niedergeschossen wird, weil es sich den Forderungen einer Randgruppe wiedersetzt. Aber sie überlebt. Und nicht nur das. Malala lässt sich nicht den Mund verbieten. Sie macht weiter mit ihrem Kampf für das Recht auf Bildung für alle Kinder. An ihrem 16. Geburtstag im Juli 2013 hält sie vor den Vereinten Nationen eine beeindruckende Rede. Im Dezember 2014 erhält Malala den Friedensnobelpreis. Zu Recht.

4 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Stirb leise, mein Engel

Stirb leise, mein Engel
von Andreas Götz

Verlag: Verlag Friedrich Oetinger (20. Januar 2014)
Format: Kindle Edition
Seitenzahl: 368 Seiten
ASIN: B00GZZM7ZU
Preis: 0,00 Euro (für Kindle); 16,95 Euro (Gebunden)
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Inhalt:

Drei jugendliche Mädchen starben diesen Sommer in München durch Gift. In jedem der drei Fälle gab es jedoch Abschiedsbriefe, so dass die Polizei von Selbstmorden ausgeht, denn alle drei Toten waren wegen Depressionen in psychotherapeutischer Behandlung.
Sascha, Sohn der Polizeihauptkomissarin Ilona Schmidt, hat vor einem knappen Jahr seinen Vater, der ebenfalls Polizist war, durch einen tragischen Unfall verloren. An diesem Verlust zerbricht er fast und so lässt er sich, nach vielen Diskussionen, von seiner Mutter zu einer Therapie überreden.
Bei Dr. Androsch läuft ihm Natalie über den Weg und die beiden freunden sich an. Doch dann wählt Natalie den Freitod. Sascha macht sich schreckliche Vorwürfe, dass er nicht gemerkt hat, wie schlecht es Natalie geht und dass er sie nicht retten konnte. Auf ihrer Beerdigung trifft er die geheimnisvolle Mareike, mit der er sich fortan öfter trifft.
Als ein viertes Mädchen mit Zyankali vergiftet wird und es sich in diesem Fall eindeutig um Mord handelt, will er nicht mehr an Zufall glauben. Seine Mutter, Leiterin der Soko, sieht die Zusammenhänge aber anscheinend nicht oder will sie nicht sehen.
Also stellt Sascha zusammen mit Joy, dem Nachbarsmädchen, eigene Nachforschungen an und findet heraus, dass alle Mädchen kurz vor ihrem Tod einen Freund, Tristan, hatten. Joy und er machen sich auf die Suche nach Tristan und geraten dabei in tödliche Gefahr.

Meinung:

Von der ersten Seite an gelingt es dem Autor den Leser in seinen Bann zu ziehen. Die Hauptcharaktere sind hervorragend herausgearbeitet. Nach wenigen Kapiteln hat man das Gefühl, man kennt die jungen Leute.
Götz geht sehr gut auf die Gefühlswelt der Teenager ein: Ängste, Verliebtheit aber auch unbekümmert einfach drauf los zu machen, ohne sich vorher stundenlang den Kopf über mögliche Folgen zerbrochen zu haben. Die Liebesgeschichte, die alles irgendwie noch komplizierter werden lässt, ist anrührend ohne dabei kitschig zu sein. Fast kann man das Kribbeln im Bauch spüren, dass Sascha und Joy haben, wenn sie sich begegnen. Oder auch die Angst vom anderen abgelehnt zu werden.

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Mir haben die Passagen von Tristan, der aus der Ich-Perspektive schreibt, besonders gut gefallen. Sie beschreiben einen Menschen, der auf eine besonders perfide Art jugendliche Mädchen dazu bringt sich mit Zyankali zu vergiften.

Andreas Götz schreibt sehr flüssig und versteht sich darauf, die Gefühlswelt von Teenagern in einfache, klare Worte zu fassen, die seine Zielgruppe ansprechen. Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt, tut dies der Spannung keinen Abbruch und lässt sich auch als Erwachsener sehr gut lesen. Die Handlung ist nicht leicht zu durchschauen. Sehr bald schon hat man eine Vermutung, um wen es sich bei Tristan handelt; aber ich gehe jede Wette ein, dass niemand mit seinem Tipp richtig liegt.

Fazit:

Ich stelle hohe Ansprüche an Thriller. Wenn mich spätestens das zweite Kapitel nicht vom Hocker reißt, ist er nicht gut. Egal, wie er weitergeht. Bei Andreas Götz (Jugend-)Thriller hat mich schon das erste Kapitel gefesselt. Bald schon hatte ich eine Vermutung, wer hinter den Morden steckt – aber schon ziemlich schnell war klar, dass ich damit falsch liege. Jetzt bin ich ein geübter Leser derartiger Bücher, aber auf den Täter wäre ich im Leben nicht gekommen. Und auch wenn der Autor schon weit vor Schluss auflöst, wer hinter den Morden steckt, bleibt die Spannung bis zur letzten Seite erhalten.
Für mich gehört dieser Jugendthriller ganz klar in die gleiche Kategorie wie Fitzek – ähnlicher Stil, ähnlich schräg und ähnlich spannend. Nur nicht ganz so brutal – ist ja schließlich für Jugendliche 😉
Von mir gibt’s für diesen Roman eine klare Kauf- und Leseempfehlung !

4 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Tatort Oktoberfest

Tatort Oktoberfest
von Barbara Ludwig

Verlag: Virulent; Auflage 1 (27. Januar 2012)
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1033 KB
Seitenzahl: 229 Seiten
ASIN: B0072NX38O
Preis: 4,99 Euro (für Kindle)
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Inhalt:

Der Wettbewerb zweier Wirte um einen Stellplatz für ein Festzelt auf der nächsten Wiesn. Live und mit viel Brimborium im Fernsehen übertragen. Ochshammer, der alteingesessenene, urbairische Wurstfabrikant gegen die selbstbewusste, rassige Halb-Italienerin Claudia. Plötzlich geschieht ein Mord. Der Brautechniker Luigi wird erschossen und mit einer Warnung aufgefunden. Hat die Mafia ihre Finger im Spiel ? Will sich die ‚Ndrangheta auf die Wiesn einkaufen ? Commissario di Flavio und seine Kollegen Wimmer und Heimstetten stehen vor einem Rätsel.

Meinung:

Eine flüssig zu lesende, nicht zu anspruchsvolle Kriminalgeschichte, bei der man nicht um die Ecke denken muss. Eine gut Idee, die Mafia in das Oktoberfest-Geschehen zu verstricken – leider bleibt dieser Faden etwas auf der Strecke. Gut gefallen hat mir die Einstreuung der bairischen Mundart und die kleinen Hinweise auf Geschichte und Kultur der Bayern.
Es ist leichte Kost; der Spannungsbogen wird aufgebaut und auch gehalten, das Ende allerdings kommt abrupt und wenig überraschend. Ein wenig mehr Ausdauer beim Schreiben hätte der Geschichte zum Ende hin gut getan.

Fazit:

Für zwischendurch eine leichte Geschichte zum Lesen, nicht zu anspruchsvoll – weder vom Inhalt noch vom Schreibstil. Wie immer, wenn man die Schauplätze eines Buches kennt und selbst schon dort gewesen ist, ist der Bezug zur Geschichte gleich ein anderer. Das Ende hat mich nicht überrascht, aber es kam sehr abrupt und lässt einen ein bisschen unbefriedigt zurück, denn wirklich aufgeklärt wird die Sache nur ansatzweise.

3 von 5 Sternen

Buchvorstellung: Sonne, Wind und Mord

Sonne, Wind und Mord
von Christian Biesenbach

Taschenbuchausgabe erschienen bei: CreateSpace Independent Publishing Platform
(11. August 2012)
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 918 KB
Seitenzahl: 396 Seiten
ASIN: B005V0BC1A
Preis: 2,99 Euro (für Kindle); 9,99 Euro (Taschenbuch)
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Inhalt:

Ungezählte hochkarätige Politiker in der Stadt. Die Rotterdamer Polizei ist ohnehin mit dem anstehenden Klimagipfel vollkommen ausgelastet und dann das: Ein Toter im Hafenbecken! Zeit für Inspektor Bloemberg aus der Versenkung zurückzukehren und sich des Falls anzunehmen. Schnell stellt sich heraus, dass es sich nicht, wie zuerst vermutet, um Selbstmord handelt, sondern dass der Tote aus dem Hafenbecken erschossen worden ist. Schnell ist der Zusammenhang zur bevorstehenden Klimakonferenz gemacht: der Tote war ein Wissenschaftler vom Insitut für erneuerbare Energien und seine Forschungsergebnisse könnten bahnbrechend sein. Inspektor Bloemberg begibt sich zusammen mit einer ehemaligen Mitarbeiterin des Toten, Linda Farber, und seinem Surveillant Ronald Rudjard auf die Suche nach dem Täter. Dabei geraten die drei selbst ins Visier der Mörder. Ihre Flucht und die Hoffnung, die Täter zu überführen, führt sich zunächst ganz in den Süden des Landes und dann in den Norden.

Meinung:

Biesenbach hat ein aktuelles Thema, den Klimawandel und den damit verbundenen, jährlich stattfindenden, Klimagipfel als Grundgerüst für seinen Kriminalroman gewählt. Ein Team von Wissenschaftlern eines niederländischen Forschungsinstituts hat mit finanzieller Unterstützung eines unbekannten Auftraggebers spezielle Verfahren zur Energiegewinnung aus Windkraft getestet und dabei eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Als die Ergebnisse auf der Konferenz vorgestellt werden sollen, wird der Leiter der Projektgruppe tot im Hafenbecken aufgefunden. Ein in Ungnade gefallener Inspektor und ein naiver Surveillant werdne mit der Ermittlung in diesem Fall beauftragt.

Der Schreibstil ist, zumindest in der überarbeiteten Version, einigermaßen flüssig, für ein Erstlingswerk ist es in Ordnung. An manchen Stellen verliert sich der Autor in unwichtigen Details, die die Geschichte (unnötig) in die Länge ziehen, aber man kann darüber hinwegsehen, oder solche Passagen quer lesen. Der Spannungsbogen wird aufgebaut und auch einigermaßen konsequent gehalten. Sinnfehler konnte ich keine feststellen; allenfalls erstaunlich ist mit welchen Verletzungen durch Folter, Schüsse und Schlägereien die Protagonisten immer noch Kraft und Muse haben, quer durch’s Land zu fahren, Leitern hinauf und hinunter zu steigen und Flüchtende zu verfolgen. Als Leser schon liegt man vor Schmerz gekrümmt auf der Couch. Manche Beschreibung der „Splatter-Szenen“ hätte nicht ganz so ausführlich sein müssen, aber okay. Das Ende hätte etwas unspektakulärer sein können.

Fazit:

Eine gute Story, aus der man mehr hätte machen können. Nach wie vor sind (in der Kindle-Ausgabe; beim Taschenbuch kann ich es nicht beurteilen) einige Tipp- und Interpunktionsfehler vorhanden, ein professionelles Lektorat wäre sicher nicht schlecht gewesen. Auch hätte ich einen Hinweis gut gefunden, dass es sich bei Sonne Wind und Mord, obwohl es das Erstlingswerk des Autors ist (!) um Band 2 (!) der Kees Bloemberg – Thriller handelt. Die Handlung an sich ist zwar in sich geschlossen und um das Buch zu verstehen braucht es keine Vorgeschichte, dennoch fand ich den Hinweis am Ende des ebooks etwas irritierend. Dennoch war diese Kriminalgeschichte (ein Thriller ist es für mein Verständnis nicht) ein kurzweiliges Lesevergüngen für zwischendurch.

Über den Autor:

Christian Biesenbach, Jahrgang 1987, lebt, studiert und schreibt in Rheinland Pfalz. Er ist selbst begeisterter Leser und will mit seinen Romanen die Leserschaft unterhalten. Für eine Liste seiner Veröffentlichungen und seines Profils –> Christian Biesenbach auf amazon.de

3 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Schlampe. Opfer. Schwein.

Schlampe. Opfer. Schwein
von Norma Rank

Verlag: neobooks Self-Publishing (10. Juli 2014)
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 585 KB
Seitenzahl (geschätzt): 400 Seiten
ASIN: B00KR50FX
Preis: 6,99 Euro
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Beschreibung:

In diesem Erstlingswerk geht es um eine Dreiecksbeziehung. Norma, eine (leicht) chaotische Mittzwanzigerin, verliebt sich beim Vorstellungsgespräch Hals über Kopf in Ihren neuen Vorgesetzten, Mark. Da dieser verheiratet ist und obendrein ein Kind hat, kommt eine Beziehung zu ihm selbstverständlich für Norma nicht in Frage. Zu tief steckt die Nadel der eigenen Vergangenheit als Scheidungskind.
Mit Händen und Füßen, und durchaus auch sehr fragwürdigen anderen Methoden, versucht Norma nun also ihre Gefühle für Mark zu unterdrücken. Aber Mark zeigt mehr und mehr Interesse an Norma. Die beiden freunden sich an und sind bald nicht mehr in der Lage ihre Gefühle füreinander zu verstecken.
Ziemlich bald stecken die beiden bis über beide Ohren in einem Strudel der Gefühle, aus dem es eigentlich keinen Ausweg gibt.

Meinung:

Die Autorin beschreibt die Geschichte ihrer Protagonistin aus der Ich-Perspektive. Die beiden Hauptfiguren Norma und Mark werden detailliert und gut herausgearbeitet. Auch die anderen, mehr oder weniger stark beteiligten, Charaktere bekommen ein „Gesicht“. Keine der vorgestellten Personen ist unwichtig. Jeder Charakter, der näher beschrieben wird, ist auch direkt in die Handlung eingebunden.
Mit viel Wortwitz und Charme erzählt Norma ihre Geschichte: Wie sie sich beim Vorstellungsgespräch Hals über Kopf in den ihr gegenüber sitzenden Mann verliebt. Und das, obwohl er verheiratet ist und eine Familie hat. Norma ist selbst ein Scheidungskind und für sie steht fest: sie will nicht die Geliebte eines verheirateten Mannes werden oder gar eine Ehe zerstören. Denn jüngere Frauen, die einer anderen den Mann ausspannen, sind Schlampen. Und wer will schon einen solchen Mann, ein Schwein ?
Bei allem Humor kommt aber auch die ernste Seite des Themas nicht zu kurz. Gekonnt lässt die Autorin als Rückblende auf die eigenen, verkorksten, Kindheiten der Hauptdarsteller die unschönen Effekte einer solchen Dreiecksbeziehung einfließen. Da ist Norma, die zwei Mal erleben musste, wie die Mutter wegen einer Jüngeren von einem Mann verlassen wurde. Die mit der neuen Frau ihres Vaters nie zurecht gekommen ist und dies nach wie vor nicht tut. Für die „die Neue“ immer die Schlampe bleibt, die sie selbst nie werden wollte. Und da ist Mark, der ebenfalls die Scheidung seiner Eltern durchmachen musste. Und auch Helga, Marks Ehefrau und Mutter seiner Tochter Ramona, kommt nicht gerade aus „geordneten“ Familienverhältnissen. Die Autorin beschönigt die folgende Trennung nicht. Beinahe glaubt man, ihre Darstellung des Rosenkrieges könne nur überzogen sein.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen, aber ich bin sonst auch nicht so der Liebesroman-Leser, aber nachdem ich mal drin war, konnte ich kaum noch aufhören. Die Geschichte hat mich dann doch gefesselt. Sie ist herzerwärmend ohne schmalzig zu sein. Hin und wieder war es mir beinahe ein bisschen zu detailliert beschrieben. Manche Dinge hätte man leichter auf den Punkt bringen können. Durch den Stil, der eher an das gesprochene Wort erinnert, lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und auch die Ich-Perspektive macht es einem leicht, sich in Norma hineinzuversetzen und mit ihr zu fühlen. Das Ende kam nicht unerwartet lässt aber Spielraum für eine Fortsetzung.

Fazit:

Ich bin über eine Freundin auf das Buch aufmerksam gemacht worden. Nachdem ich (im zweiten Anlauf) den Einstieg gefunden hatte, hat es mich echt gefesselt und ich konnte nicht erwarten zu erfahren, wie es mit Norma und Mark weiter geht. Auch wenn ich sonst kein Freund von Liebesromanen bin, warte ich gespannt auf eine Fortsetzung. Für ein Erstlingswerk ist dieser Roman mehr als ordentlich gelungen.

4 von 5 Sternen