Archiv für den Monat: September 2015

Wiesn

wiesn

muenchen.de hat zur #blogparade zum Thema „Oktoberfest“ aufgerufen. Na, da machen wir doch mit 🙂

Alle Jahre wieder kommt eben nicht nur das Christuskind, sondern in München auch das Oktoberfest. Tschuldigung, d‘ Wiesn. 

Schon im Juli fangen die Aufbauarbeiten auf der Theresienwiese an. Da wird gehämmert und gezimmert was das Werkzeug hergibt – wochenlang. Tonnenweise wird der Hopfen für die Festzeltdekoration angeliefert und kunstvoll gezwirbelt und gedreht. Ungezählte Ochsen, Hendl (Hähnchen), Enten, Ochsen, Schweine und so weiter werden abgemurkst und zu allerlei Leckereien verarbeitet. Knödel, Blaukraut, hast du nicht gesehen. Vorgekocht und eingefroren – is eh klar. Sonst klappt’s nicht mit der Gästebewirtung.

Und jedes Jahr ist pünktlich zum ersten Wiesnsamstag alles picobello fertig und bereit für 6 Millionen feierwütige Münchner, Preußen, Australier, Amerikaner, Engländer, Russen, Asiaten und Italiener.

Die letztgenannten übrigens brauchen gleich ein ganzes Wochenende für die Party: das mittlere Wiesnwochenende ist das sogenannte Italiener-Wochenende. Da ist die Theresienwiese, ach woher – die ganze Stadt, fest in italienischer Hand. Das ist auch zumeist das Wochenende, an dem’s am meisten „zuageht“, wie man hier sagt.

Das soll nicht heißen, dass es den Rest der Zeit noch zuginge. Natürlich sind die Wochenenden gesteckt voll, aber auch unter der Woche steppt der Löwe (ich weiß schon, dass es eigentlich „Bär“ heißt, aber bemüht halt mal Google um die Kuscheltiere der Wittelsbacher) unterhalb der Bavaria.

Jetzt ist es an der Zeit mich als „Zuagroaste“ zu outen, oder „Eigeplackte“, wie man da sagt, wo ich die letzten 20 Jahre meines Lebens verbracht habe. Gebürtig komm ich aus der schönen Rhön und bin, rein geographisch gesehen, noch Bayerin. 😀 Das darf man hier natürlich nicht laut sagen, denn (Unter-)Franken gehört schon eher zu „Preußen“ 😛

Der Liebste dagegen ist das, was man landläufig wohl „Münchner Kindl“ nennt. Der ist hier geboren und aufgewachsen; das Oktoberfest liegt ihm sozusagen im Blut. 😛 Wiesn hier, Wiesn da – am liebsten wär er glaub ich rund um die Uhr draußen. Kurz: Er liebt das Oktoberfest. Also kam ich nicht aus.

In meinem ersten Jahr an seiner Seite, 2010 war das, musste ich also mit. Zufällig feierte man da auch gleich noch die „Jubiläumswiesn“ – 200 Jahre Münchner Oktoberfest. Zum ersten Mal fand die „Oide Wiesn“ statt. Muss ich sehen. War ja noch nie dort.

Äh. Ja. Einmal im Leben muss man das wohl gesehen haben. Allein das Ausmaß kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Das ist wie alle Feste, die ich kenne, zusammen und noch viel größer. Kurzum: es ist gigantisch. Das Fest der Feste. Seit ich also zum ersten Mal draußen war, glaube ich unbesehen, dass es auf der Welt kein größeres Volksfest gibt als hier bei uns. Aber öfter als einmal ist dann auch nicht wirklich nötig. Sooo toll ist es dann auch nicht. Ist wie Fasching. Nur im Herbst. Plötzlich verkleiden sich alle und laufen in Lederhosen oder Dirndl umeinander – Japaner, Australier, Amerikaner, wat weiß ich noch alles.

Mir ist es zu laut, zu voll, zu dreckig – und zu viele volltrunkene Menschen. Es ist ein Kreuz. Wird doch also extra für die Wiesn Starkbier gebraut – in Anbetracht der vielen volltrunkenen Menschen, die unsere schöne Stadt versauen, sollte man es vielleicht eher mal mit einer „Light-Variante“ probieren 😛 Die vertragen ja alle nix. Und schon gar kein Starkbier. Und nicht aus so großen Gläsern. Falls es wer noch nicht mitgekriegt hat: hier trinkt man Bier LITERWEISE. Wenn man „a Hoibe“ bestellt, führt das zur allgemeinen Belustigung und gutgemeinten Kommentaren à la „kumm wieder, wennst a Ganzes vertrogst“.

Jedes Jahr auf’s Neue versuchen sich ausgerechnet die, die am wenigsten vertragen, im „Kampftrinken“. Da schreckt auch der Bierpreis nicht wirklich ab, der alle Jahre wieder heiß diskutiert wird. Am Ende können die Wirte eh verlangen, was sie wollen – es wird ja doch gezahlt. Das kann, im besten Fall, äußerst erheiternd am „Tobogan“ enden (also, für die Zuschauer :D); im weniger guten Fall endet es … naja … unter der Bavaria halt – am Kotzhügel (der sich in diesem Jahr anscheinend besonders großer Beliebtheit zum „Fremdschämen“ erfreut, hab ich gelesen); oder auch gerne mal in der U-Bahn. So wie der junge Mann heute, der sich schon um 17 Uhr dermaßen zugerichtet hatte, dass er der arbeitenden Bevölkerung mit Anlauf vor die Füße k*tzte was er in welchem Zelt auch immer für teuer Geld erworben hatte 😛

Ihr merkt schon – ich gehöre eher zur Fraktion der „Wiesnhasser“, wobei; das ist nicht wirklich richtig. Mir ist des wurscht. Wer gehen will, der soll gehen. Nett finde ich die traditionellen Umzüge, die gemacht werden. Also der Einzug der Wiesnwirte mit den schön geschmückten Pferdegespannen (heißt das so?!) und auch der Trachten- und Schützenumzug ist wirklich schön. Ja, hab ich schon gesehen.

Aber ansonsten sollen die mich einfach in Ruhe lassen mit dem ganzen Brimborium. Ich mag nicht raus, ich mag mir nicht (ungefragt!) den Mageninhalt von anderen Menschen angucken müssen und ich mag nicht begrabbelt und angerempelt werden. Ich bleib dahoam. Aus diesem Grund ziehen auch in diesem Jahr wieder pünktlich zur Wiesn dunkle Wolken auf – weil einer immer raus will und der andere am liebsten nie.

Wenn also Ende September pünktlich um 12 Uhr ein „O’zapft is“ durch den Schottenhamel dröhnt beginnt für den einen die schönste Zeit des Jahres und der andere zählt die Stunden, bis „16 Tage München kotzt“ endlich wieder vorbei ist. Und so darf der eine ziehen und der andere in Ruhe auf der Couch den Blog schreiben 😉

In diesem Sinne: noch 5 Tage, dann ist es geschafft ! Dann heißt es endlich „Aus is'“ und es kehrt wieder Normalität ein in der Stadt. Dann ist es auch wieder schön hier und nicht so siffig wie jede x-beliebige Großstadt über die die Münchner so gerne die Nase rümpfen 😉

Hoch die Krüge – angestoßen – oans zwoa g’suffa …

Corporate Social Responsibility Day

Heute war es also so weit: CSR = Corporate Social Responsibility Day war angesagt. An diesem Tag sollten also Konzerne ihrer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und für einen Tag den „Elefenbeinturm“ gegen das echte Leben tauschen.

Da machen wir natürlich mit ! 🙂 Unter diesem Motto sind also heute morgen pünktlichst um 7:20 Uhr 14 WKGT-ler mit mehr oder minder verschlafenen Gesichtern an der Münchner Großmarkthalle aufgeschlagen. Nach einiger Konfusion, welcher der ungezählten gelben Kioske denn nun gemeint wäre haben wir also doch unsere Einheit gefunden !

Unsere Einheit, das war in dem Fall die Münchner Tafel. In meiner Vorstellung ist die Münchner Tafel eine „Mittagessenstation“ -> Pusteblume !

Die Tafel ist weit mehr als das ! Hier werden Bedürftige mit allem versorgt, was der Mensch zum Leben braucht: das sind in erster Linie natürlich auch Lebensmittel, aber auch Drogerie- und Dekoartikel. Irgendwie war das mehr so wie „Supermarkt im Freien“.

Aber von vorn: Wir wurden also in Zweiergruppen mit einem Tafel-Mitarbeiter auf ein Auto eingeteilt und sind vom Hof der Großmarkthalle stadteinwärts gerollt. Lorena und ich waren mit Günther auf der Rolle. Günther ist eigentlich Rentner und arbeitet zweimal in der Woche ehrenamtlich bei der Münchner Tafel.

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Es war hochinteressant zu sehen, welche Unternehmen mit der Münchner Tafel zusammenarbeiten. Wir waren unter anderem bei manufactum, dm und einem Öko-Bäcker. Natürlich sind auch die großen Supermarktketten mit von der Partie, aber durchaus auch bekannte Feinkostläden wie z.B. im Karstadt oder auch Käfers.

Nach und nach haben wir unser Auto mit Lebensmitteln gefüllt. Gegen Mittag waren wir so weit durch mit unserer Tour und sind wieder zurück zur Großmarkthalle. Dort haben wir eine kurze Kaffeepause eingelegt und sind dann zu unserer Verteilstation nach Milbertshofen gefahren. Dort haben wir noch 4 Kolleginnen getroffen und munter unseren „Open Air Supermarkt“ aufgebaut. Der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns – die meiste Zeit des Tages lachte die Sonne vom blauen Himmel ! Zum Schluss hin war es etwas windig und grau geworden, aber ja mei.

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Pünktlich um 14 Uhr öffnenten die Pforten und die Münchner Tafel begrüßt ihre Gäste. 2 Stunden hatten wir wirklich alle Hände voll zu tun die Lebensmittel- und Sachspenden unter’s Volk zu bringen. Danach haben wir noch aufgeräumt und sind wieder zurück zur Großmarkthalle gefahren. Von
dort aus haben wir uns fix und foxi aber glücklich auf den Heimweg gemacht.

Für mich persönlich war der heutige Tag eine echte Erfahrung. Ich habe viel über die Tafel per se gelernt und auch, dass Bedürftige nicht unbedingt wie welche aussehen. Aber die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist wohl diese: sei jeden Tag dankbar wie gut es dir geht. Ich bin, dem Himmel sei Dank, in der glücklichen Situation, dass ich mir keine Gedanken darüber machen muss, wie ich mein Kind satt bekomme, oder mich selbst. Ich hab ein Dach über dem Kopf mit funktionierender Einrichtung. Auch das ist nicht selbstverständlich, wie ich heute gelernt habe. Es gibt tatsächlich Menschen in München (!!) die keinen Kühlschrank oder keinen Herd haben.

Ich hab genug zum Anziehen und muss im Winter nicht frieren, weil ich meine Heizkosten bezahlen kann. Bei uns ist es nie still und nie dunkel – weil wir den Strom bezahlen können, damit das Licht brennt und das Radio oder der TV läuft. Noch dazu ist meine ganze Familie pumperlgsund. Bislang war das für mich „normal“. Ich hätte nie behauptet, dass wir im Luxus leben, sondern „ganz normal“.

Aber Luxus liegt im Auge des Betrachters. Aus unserer Sicht mag unsere Einrichtung „normal“ sein – aus Sicht vieler Menschen, die ich heute mit Weintrauben versorgt habe, lebt meine Familie im absoluten Überfluss !

Also: seid dankbar für das was ihr habt – auch wenn es in euren Augen „wenig“ ist. Ihr seid satt, ihr friert nicht und ihr müsst nicht im Dunkeln oder Kalten sitzen. Wenn Ihr dazu noch gesund seid – umso besser ! Was wollt ihr mehr ?

Striplac

Ich bin so froh, dass ich ein Mädchen bin, dass ich ein Määäääädchen bin … *träller*

Bahaha – wer mich kennt, weiß, dass ich alles bin … aber kein Mädchen. Oder keine Tussi, wie das jetzt wohl auf Neudeutsch heißt 😀 Ich bin die allerallerletzte, die mit BlingBling, Nagellack, Highheels und Fummeln durch die Gegend tapert. Ich bin eher der Jeans und Chucks Typ. Mit ohne Glitzer, Highheels und so weiter.

Aaaaber ! Meine Fingernägel sind so scheußlich, die mag ich nicht sehen. Voller Rillen, splissig (sagt man das ?!) und einfach nur unschön anzusehen. Und mal ehrlich: Gelnägel ? Nä. Die sind schei*e. Also zumindest finde ich das. Die klackern nervtötend auf der Tastatur, man kann nix gscheid anlangen und außerdem machen die den Naturnagel kaputt. Es ist nicht so, dass ich es nicht ausprobiert hätte und nicht toootal begeistert gewesen wäre. Aber das war „damals“. Also vor ca. 10 Jahren oder so 🙂 Heute find ich die ziemlich uncool um ehrlich zu sein.

Da ich ja nun aber meine Nägel nicht in natura sehen mag, muss was drauf. Nagellack ist … 2 – 3. Ich bin ja voll der Held, was das anlangt. Will sagen ich schmier das Zeug um 9 Uhr drauf und allerspätestens um 9:30 Uhr hab ich nur noch Fetzen hängen, weil alles andere abblättert. Entweder bin ich zu doof für Nagellack, oder der hält auf meinen komischen Nägeln einfach nicht ?! Keine Ahnung.

Die Gel-Variante war da dann doch beständiger. Ganz selten, dass ich mal einen „verloren“ hätte – aber … wie gesagt, kommt nicht mehr in die Tüte. Davon mal völlig abgesehen fallen hier in München auch schnell mal 75 Euro für ne Neumodellage an und 50 Euro für’s auffüllen. Nä. Ohne mich. Is mir zu teuer. Wobei die UV-Variante anscheinend aber das einzige ist, was bei mir hält.

Ja, is gut, ich komm ja schon zum Punkt: Durch eine Kollegin bin ich also auf dieses STRIPLAC – Zeugs aufmerksam geworden. Striplac verspricht einen UV-gehärteten Nagellack, der sich nach ca. 10 Tagen total easy als ganzes vom Nagel abziehen lässt. Ohne den Naturnagel zu beschädigen. Und es verspricht außerdem, dass es NICHT absplittert.

Ha ! Muss ich haben ! Also hab ich mir das Dingen beim Online-Händler meines Vertrauens bestellt (gibt’s auch bei der türkisfarbenen Kosmetikkette, kostet dort aber ca. 40 Euro mehr). Gute 80 Euro hab ich für das „Starter-Set French“ bezahlt.

Wie der Name schon sagt, sind also die beiden French-Farben (rosé und weiß) dabei und dann der Unter- / Überlack. Außerdem gab’s noch die UV-Lampe, ein Döschen mit Reinigungspads, Feile, Hufstäbchen (wieder was gelernt !) und so ein „Abzieh-Aktivator“ dazu. Alles in allem: Neumodellage Gelnägel. Dann hat sich das Dingen schon amortisiert.

2 Wochen hat’s gedauert, bis ich das Teil in den Händen halten konnte, aber am Samstag war es endlich so weit:

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Also hab ich das auch gleich ausprobiert. Es geht wirklich total leicht: Fingernägel in die gewünschte Form feilen, mit der Polierfeile die Oberfläche glätten, mit dem Reinigungspad entfetten, Unterlack drauf und 60 Sekunden ab in die Lampe. Dann gewünschte Farbe auftragen und ab in die Lampe, Reinigungspad, Überlack, Lampe, Reinigungspad, fertig. Nächste Hand. Tolle Sache.

Ich bin begeistert !! Ich steh ja jetzt nicht so auf diese künstlichen weißen Spitzen – also hab ich nur das rosé genommen und ich muss sagen: ja. Mag ich. 🙂

Samstag Vormittag hab ich es drauf gemacht und es sieht jetzt noch aus wie neu – ich hab damit schon geputzt, im Sand gebuddelt, bin geklettert und war im Büro. Ungezählte Male bin ich hängengeblieben oder angeeckt – alles wie neu:

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Über’s abziehen kann ich noch nix sagen, das hab ich ja noch nicht ausprobiert. In zwei Wochen dann 😀 Bis dahin hält das Zeug hoffentlich, was es verspricht. Mit meinem momentanen Erfahrungsschatz kann ich Striplac also nur jedem empfehlen, der eine echte Alternative zu Gelnägeln sucht. 🙂