Archiv für den Monat: Januar 2017

Buchvorstellung: Totentanz im Stephansdom

Totentanz im Stephansdom
Ein historischer Wien-Krimi
von Edith Kneifl

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 3958 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 264 Seiten
Verlag: Haymon Verlag; Auflage 1
ASIN: B014V1Z698
Preis: 9,99 Euro (für Kindle), 12,95 Euro (Taschenbuch)
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Beschreibung:

TOD DES WIENER DOMBAUMEISTERS IN DER SILVESTERNACHT
Wien zur Jahrhundertwende: Mitten in der rauschenden Silvesternacht des Jahres 1899 stürzt der Wiener Dombaumeister vom Nordturm des Stephansdoms. Unter den Augenzeugen: Gustav von Karoly. Der fesche Privatdetektiv macht sich sofort auf die Suche nach möglichen Hintergründen. Hatten etwa die Freimaurer ihre Hände mit im Spiel?

CHARMANTER PRIVATDETEKTIV TRIFFT AUF RESOLUTE ERZIEHERIN – PRICKELND!
Die Ermittlungen führen Gustav schließlich in ein Heim für „gefallene Mädchen“. So wurden junge Frauen bezeichnet, die ihre Jungfräulichkeit verloren, ohne verheiratet zu sein. Als eine der schwangeren Heiminsassinnen tot im Donaukanal gefunden wird, verfolgen Gustav und die junge Erzieherin Clara Bernhard gemeinsam eine Spur, die sie in die schaurigen Katakomben unter dem Stephansdoms führt.

DAS DEKADENTE WIEN DER JAHRHUNDERTWENDE ALS PERFEKTE KRIMIKULISSE
Ausgelassene Ballnächte, amüsante Liebeleien, dekadenter Adel, aber auch Armut und aufkommender Antisemitismus: Edith Kneifl erweckt das Wien des Fin de Siècle zum Leben. Mit Spannung, Gefühl und einer Prise Humor entführt sie die Leser in eine untergehende Welt: Mit offenen Augen tanzt die Kaiserstadt ins Verderben – die perfekte Krimikulisse!

Meinung:

Der dritte Fall für Gustav von Karoly. In der Silvesternacht 1899 stolpern Gustav und sein Freund Rudi im Wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche vor dem Stephansdom – offensichtlich vom Nordturm gestürzt. Der einzige Augenzdeuge ist der Glöckner Cosimo, der allerdings nicht ganz richtig im Kopf ist und noch dazu, wie viele Menschen zur Jahrhundertwende, hochgradig abergläubisch. Cosimo ist sich sicher, dass der Dombaumeister vom Teufel persönlich und einem seiner Helfershelfer vom Steffel gestürzt worden ist.

Rudi und Gustav machen sich daran den Fall aufzulösen. Durch Gustavs Mitgliedschaft bei den Freimaurern findet er alsbald einen guten und entscheidenden Hinweis, der zur Auflösung des Falls beiträgt.

Kneifl bleibt sich auch im dritten Teil ihrer Krimireihe im historischen Wien treu: mit viel Liebe zum Detail beschreibt die Residenz- und Reichshauptstadt, zieht geschickt die Verbindungen zwischen dem einfachen Volk und der, wenn auch im Untergang begriffenen, Aristokratie. Letztere kommt in diesem Roman nicht besonders gut weg, was mir persönlich gut gefallen hat. Die Autorin zeigt sehr gut auf, dass (Geld-)Adel nicht unbedingt etwas mit Manieren und Moral zu tun haben muss. Genau genommen sind die hohen Herrschaften verdorbener, als es einfacher Bürger je sein könnte, da sie auch die notwendigen finanziellen Mittel haben.

Nach wie vor gefallen mir die Protagonisten richtig gut – durch sie lebt die Geschichte – nicht zuletzt ist es Gustav, Rudi und Vera zu verdanken, dass ich auch bei Band 3 noch „bei der Stange“ bin und auf Band 4 (erscheint im April) warte. Wie auch schon den Teilen davor, geht an mancher Stelle die Spannung etwas verloren, da die Beschreibungen etwas zu ausführlich werden, aber alles in allem kann man das Buch gut lesen.

Ab einem gewissen Punkt ist die Handlung vorhersehbar, aber ich denke, dass Kneifl nicht den Anspruch hat, einen hochkarätigen, nervenzerfetzenden Thriller zu schreiben, sondern vielmehr dem Leser Einblicke in das Wien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu geben, was ihr mit Bravour gelingt.

Ich mag sehr, dass Kneifl hin und wieder die Wiener Umgangssprache verwendet – das macht die Geschichte in meinen Augen noch realistischer und lesenwerter.

Fazit:

„Totentanz im Stephansdom“ entführt den Leser in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele – Menschenschieber, gewissenlose Geistliche und Mediziner – es ist einiges geboten.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und

4 von 5 Sternen

 

Buchvorstellung: Und Gott sprach: Es werde Jonas

Und Gott sprach: Es werde Jonas
von Sebastian Niedlich

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1358 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: dotbooks Verlag, Auflage: 1 (01. September 2015)
ASIN: B00YSKUGIO
Preis: 5,99 Euro (für Kindle), 9,99 Euro (Taschenbuch)
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Beschreibung:

Wie ein antikes »Shades-of-Grey«-Vorbild verstand er sich auf den Umgang mit der Peitsche (für die Jüngeren unter uns: Vertreibung der Händler aus dem Tempel, Sie wissen schon) – aber hatte Jesus auch mal Grund zum Lachen? Wir wissen es nicht. Fest steht, dass humorvolle Bücher über Gottes Sohn auch 1979 Jahre nach seinem vermutlichen Tod noch immer eine breite Leserschaft begeistern: vom Weltbestseller wie »Die Bibel nach Biff« von Christopher Moore über romantische Komödien wie »Jesus liebt mich« von David Safier bis zu kultigen Underground-Romanen wie »Gott bewahre« von John Niven.
Was aber passiert, wenn Gott sich einen neuen Messias aussucht – und nicht für Kardinal Meisner oder Justin Biber entscheidet, sondern den leicht chaotischen Jonas aus Berlin? Die Antwort auf diese und viele andere drängende Fragen finden sich in Sebastian Niedlichs neuem Roman, in dem noch dazu aus den berühmt-berüchtigten 10 Geboten (na, mal ehrlich: Könnten Sie alle nennen?) eine verblüffend einleuchtende und allumfassende Drei-Wort-Formel wird.
Wenn das keine Karriere ist: Gerade noch war Jonas ein Nobody – im nächsten Moment hält die Welt ihn für den neuen Messias, den Gott geschickt hat, um … ja, was nun eigentlich genau? Jonas ist dies ziemlich egal. Er will keine Jünger, er will seine Ruhe. Und wie beweist man am besten, dass man nicht der Auserwählte ist? Man versagt beim Wirken eines Wunders. Soweit der Plan. Doch auf einmal merkt Jonas, dass er wirklich Kranke heilen kann. Und damit geht das Chaos erst richtig los.
Kann aus einem russischen Schläger ein strahlender Apostel werden? Verliebt sich der Heiland grundsätzlich in Frauen mit fragwürdiger Vergangenheit? Und mit welcher einfachen Aufgabe kann man die Welt verändern? Finden Sie es heraus – Gott, der Allmächtige, verrät es Ihnen höchstpersönlich in Sebastian Niedlichs neuem Roman UND GOTT SPRACH: ES WERDE JONAS.

Meinung:

Auch der zweite Roman von Niedlich basiert auf einer prima Idee: was wäre, wenn nicht nur in der Bibel von Gott auserwählte Propheten unterwegs waren, sondern wenn Gott auch heute noch von ihm speziell auserwählte Menschen als Propheten in die Welt bringt?

Jonas Carstens (man beachte die Initialen 😉 !), ein leicht verpeilter Berliner Romanautor (der allerdings beinahe ausschließlich unter weiblichem Pseudonym veröffentlicht), wurde also von Gott auserkoren als Prophet durch die Welt zu gehen.

Als Jonas dabei versucht seine Beziehung zu seiner Freundin Lena zu retten, wird er von einem, von einer Kirche herabfallenden, Kreuz erschlagen. Wenige Tage später erwacht er in der Leichenhalle zu neuem Leben.

Von da an hat Jonas keine ruhige Minute mehr: seine Jünger belagern sein Haus, man erwartet, dass er Wunder wirkt, und die Spinner und Fanatiker sind natürlich auch nicht weit.

Das Buch ist aus der Sicht von Gott geschrieben – ein allwissender Autor 🙂 Und obwohl er so alt ist wie die Welt, „spricht“ er keinesfalls gestelzt oder antiquiert, sondern vielmehr locker und flockig 🙂 Er plaudert mit seinen Schäfchen 😉

Dass die Charaktere und Szenarien in einem solchen Buch überzeichnet sein müssen ist klar und war auch zu erwarten; Niedlich hat seine Figuren bewusst so schrullig werden lassen, wie sie sind; aber an manch einer Stelle ist es schon ein bisschen arg viel gewesen. Ein Bodyguard mit einer Vergangenheit beim russischen Militär, der spricht wie Meister Yoda und Skrupel hat, jemanden zu erschießen ? Schwierig. Eine Mutter, die so fromm ist, dass man sich fragt, ob sie überhaupt an der Zeugung ihres Sohnes dabei gewesen sein kann ? Beinahe möchte man an die unbefleckte Empfängnis glauben … 🙄

Auf halber Strecke gewinnt man den Eindruck, dass Niedlich das Buch einfach nur noch irgendwie zu Ende bringen möchte – denn anstatt dass Jonas versucht, Kapital aus seiner Rolle als „der neue Messias“ zu schlagen, versucht er nur noch so schnell wie möglich aus der Nummer rauszukommen und geht dafür sogar äußerst ungewöhnliche Wege.

Der Niedlich so eigene Humor aus seinem Debüt-Roman ist hier leider etwas verloren gegangen, auch wenn die Kommentare von Jonas als auch von Gott durchaus hin und wieder vor Sarkasmus und Ironie triefen und mich doch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht haben. Es reicht einfach nicht an das Erstlingswerk heran: die Leichtigkeit des Schreibens ist verloren gegangen. Das ist äußerst bedauerlich, erlebt man aber ja bei (ungeplanten) Fortsetzungen leider öfter.

Fazit:

Solide ! Kommt aber m.E. nicht an den Vorgänger „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“ heran.

4 von 5 Sternen



 

Buchvorstellung: Das Flehen der Toten

Das Flehen der Toten
Der vierte Fall für Steinbach und Wagner
von Roxann Hill

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 3822 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 304 Seiten
ASIN: B00URNZ0FA
Preis: 2,99 Euro (für Kindle), 9,95 Euro (Taschenbuch)
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Beschreibung:

Der vierte Fall mit dem ungleichen Ermittlerduo Anne Steinbach und Paul Wagner, das sich nicht nur durch die Aufklärung von Morden verbunden fühlt.
Eigentlich wollte Ex-Polizistin Anne Steinbach ein paar Urlaubstage in dörflicher Idylle verbringen, doch dann stößt sie auf die Leiche einer grausam gefolterten Frau.
Gemeinsam mit ihrem Partner, dem Priester Paul Wagner, beginnt sie mit den Ermittlungen.
Warum wurden dem Opfer die Hände zusammengebunden, als würde es flehen? Und existiert ein Zusammenhang zu einer dreißig Jahre zurückliegenden Mordserie?
Bevor Anne und Paul Antworten auf diese Fragen finden können, wird eine zweite Frau ermordet aufgefunden. Und der Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Wird es Anne und Paul gelingen, den Serienkiller zu fassen? Und was ist mit ihrer Beziehung zueinander?

Meinung:

Hach. Geil. Einfach nur geil. Ich bin ja inzwischen eingefleischter Fan von Anne und Paul. Monat für Monat fiebere ich meinem kostenlosen Kindle-Leihbuch entgegen, denn ich weiß, dass eine klug durchdachte, gut geschriebene und wirklich spannende Kriminalgeschichte auf mich wartet 🙂 Warum ich sie nicht kaufe, wenn ich sie doch so gerne mag? Das ist einfach: würde ich mir die Bücher kaufen, hätte ich sie vermutlich innerhalb von einer Woche allesamt verschlungen – dann wäre das Warten auf den nächsten Roman ja wieder so elend lang.

Auch der vierte Teil der Steinbach-Wagner-Reihe hat mich vom ersten Kapital an in seinen Bann gezogen. Wie schon in den vorhergehenden Bänden gelingt es Hill, von Anfang an einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen auch kontinuierlich zu halten.

Eigentlich wollte Anne ein bisschen Urlaub machen; Prälat Ott lädt sie in sein Ferienhaus in einer dörflichen Idylle ein und Anne nimmt das Angebot an. Kaum angekommen, stößt sie eines morgens beim Joggen auf die grausam zugerichtete Leiche einer gefolterten Frau.

Die Art und Weise, wie die Frau gefoltert und getötet wurde, lässt vermuten, dass dieses Verbrechen mit einer Mordserie von vor 30 Jahren in Verbindung steht. Doch ehe Anne und Paul sich darüber klar werden können, ob ein Zusammenhang besteht oder nicht, wird die Leiche einer zweiten Frau gefunden und Anne und Paul beginnen erneut einen tödlichen Wettlauf gegen die Zeit.

Hill versteht sich auch dieses Mal wieder ausgezeichnet darauf, falsche Fährten auszulegen; da gibt es natürlich die offensichtlich falschen, denn wie meistens: wenn jemand wirklich böse, hinterhältig und intrigant ist, und der geneigte Leser diesem Charakter einfach alles zutrauen würde, so ist der doch so gut wie nie der Mörder 😉 Das ist natürlich auch hier der Fall. Ich denke das kann man wohl sagen, ohne dass man irgendwem die Überraschung nimmt. Und dann gibt es die weniger offensichtlich falschen, denen man schon einmal auf den Leim gehen kann 😉

Den wahren Täter indes hatte ich überhaupt nicht auf meiner Rechnung – zumindest nicht früher als Anne und Paul 😉 Eine echt gelungene Überraschung. Auch die Hintergründe, warum er getötet hat und wie sich am Ende des Tages dann eben doch wieder ein Puzzlestück zum anderen fügt – großartig. Einfach nur großartig !

Endlich kommt auch mal Schwung in die „Beziehung“ zwischen Anne und Paul – und der letzte Satz im Buch lässt mich sowas von gespannt wie ein Flitzebogen auf Teil 5 warten, dass ich doch überlege, ihn mir nicht zu kaufen, weil ich sooo neugierig bin, wie es denn nun mit den beiden endlich weitergeht.

Ansonsten hat sich meine Meinung zu Hill nicht verändert: ich mag den Stil, sie schreibt leicht und flüssig. Man kann das gut „so weg“ lesen. Die Hauptfiguren werden gut beschrieben und inzwischen lese ich kein Buch mehr, sondern treffe mehr oder weniger „alte Freunde“, wenn der Prof., Lorenzo, Paul, Ralf und Anne sich treffen und gemeinsam über die aktuellsten Entwicklungen diskutieren.

Fazit:

Ich bin nach wie vor im Steinbach und Wagner Fieber 🙂 Ganz ganz sicher werde ich mir nächsten Monat Teil 5 der Reihe ausleihen (oder mir vorher kaufen …) ! Von mir gibt es auch diesmal eine Leseempfehlung und

4 von 5 Sternen