Tierpark Hellabrunn

Kürzlich haben wir einen der selten gewordenen Sonnentage hier genutzt und sind nach dem Frühstück in den Tierpark Hellabrunn gefahren.

Der Münchner Zoo ist gut mit dem ÖPNV (U3 bis Haltestelle Thalkirchen, Bus 52 bis Endhaltestelle Tierpark / Alemannenstraße) zu erreichen; für die Autofahrer stehen in der Nähe der beiden Eingänge ausreichend kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Die Parkgebühr beträgt 3,50 bzw. 4 Euro für den ganzen Tag. Wer mit dem Auto kommt sollte allerdings beachten, dass der Tierpark innerhalb des Rings liegt, das bedeutet, dass eine grüne Umweltplakette nötig ist.

Der Zoo ist als Geozoo in verschiedene Welten aufgeteilt, d.h. die Tiere sind nach Kontinenten und nicht, wie in den meisten anderen Zoos üblich, nach Arten „sortiert“. Wir sind am Flamingo-Eingang gestartet und waren somit als erstes im asiatischen Urwald angelangt. Die Affen, insbesondere natürlich die Menschenaffen sind ein echter Besuchermagnet. Sie sind aber auch zu drollig 🙂 Das Munchkin hat sich dafür noch nicht so interessiert, die Tiere waren hinter dem Glas einfach zu weit weg, als dass das Zwergerl in der Lage gewesen wäre, das zu verarbeiten.

Weiter durch den asiatischen Kontinent finden sich die Elefanten mit den kleinen Ohren 😉 und das Schildkrötenhaus. Die Elefanten haben nicht gerade das Interesse des Munchkins erregt und auch die Schildkröten waren irgendwie zu lahm :yawn: Allein die Fischerkatze konnte eine Gefühlsregung erzeugen, weil sie auf uns zumarschiert kam um dann doch das Weite zu suchen 😉

 
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Interessanter wurde es dann in Afrika bei den Löwen. Zu Anfang war ich mir nicht sicher, ob der Pimpf den Löwen überhaupt gesehen hat, aber spätestens als er anfing sich zu bewegen und brüllend durch sein Gehege zu marschieren, war (nach dem anfänglichen Schrecken, wie laut das Tier ist), die Freude groß. Wir haben Bilder von Löwen und Tigern im Kinderzimmer hängen und auch die Duplo – Tiere sind hier heiß beliebt. Soweit man das in dem Alter beurteilen kann, bin ich versucht zu sagen, dass die Löwen in der Lage waren, das Munchkin zu beeindrucken 😀

Aber der Renner waren ganz klar die Pinguine und die Eisbären. Fasziniert hat der Zwerg gefühlt stundenlang versucht die Pinguine zu fangen, wenn sie ganz dicht an der Glasscheibe vorbeigeschwommen sind und dabei vor Freude richtig gejuchzt. Pinguine sind allein durch ihren Watschelgang schon unschlagbar süß – ich mag sie auch heute noch gerne angucken.

 
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Auch die Eisbären waren von großem Interesse. In Hellabrunn gibt es derzeit zwei Eisbärjunge, die einen Heidenspaß daran haben durch’s Wasser zu toben und Kisten, Wurzeln und sich selbst unterzutauchen 🙂 Wir hatten eine super Platz erwischt und so hatte das Munchkin freie Sicht auf die beiden und hat locker 15 Minuten fasziniert zugesehen.

Der ungeschlagene Favorit allerdings ist und bleibt der Streichelzoo. :nod: Die Ziegen dort sind super zutraulich und unser Munchkin hat ja nunmal überhaupt keine Angst. Also die nächstbeste Ziege einfach mal am Ohrwaschl gepackt und dann mal schauen, wer länger durchhält :rofl: Die Ziege hat alles stoisch über sich ergehen lassen und sich nach einer Weile einfach geschüttelt und ist von dannen gezogen.

 
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Nach dem Streichelzoo war’s um das Munchkin geschehen. Zu viele Eindrücke. Fix und foxi ist der Zwerg im Wagerl eingeschlafen und hat sich durch die Sonne schieben lassen.

Der Liebste und ich haben uns noch die restlichen Tiere angesehen, aber wie vermutlich jeder weiß, ist Zoo ganz nett, aber an und für sich kennt man das ja alles schon. Kennst du einen, kennst du alle. Wobei der Münchner Zoo zumindest unter den deutschen Zoos, die ich kenne, etwas Besonderes ist.

Die 2013 neu eröffnete Giraffensavanne habe ich als Erwachsener als besonderes Highlight empfunden, ein wirklich wunderbar großes Gehege mit Bäumen, Wurzeln und Unebenheiten; und für die Tiere so gut wie eben in Gefangenschaft möglich.

 
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Ein Paar Fakten über den Tierpark Hellabrunn

Die Gründung von Hellabrunn erfolgte am 01. August 1911. Aus dieser Zeit ist alleine das Elefantenhaus, das 1914 eröffnet wurde, heute noch erhalten (Die Elefantenanlage wird aktuell -Dezember 2014- umgebaut). Das im byzantinischen Stil errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird (nach der Sprengung der Kuppel im September 2014) originalgetreu wieder aufgebaut.

Der Tierpark liegt eingebettet im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen und umfasst eine Fläche von etwa 36 Hektar. Der ursprüngliche, sehr alte, Baumbestand auf dem Gelände konnte erhalten werden. Heute leben etwa 19.000 Tiere aus 752 Arten in Hellabrunn, von denen die meisten ohne störende Zäune beobachtet werden können, da die Gehege durch natürliche Wasserläufe (über die übrigens 25 Brücken führen) und Trockengräben begrenzt werden können.

Der Grundwasserspiegel auf dem Tierparkgelände ist außergewöhnlich hoch, so dass der Zoo sich vollkommen autark über Brunnen mit Wasser versorgen kann.

Hellabrunn war der erste Geozoo der Welt. In einem Geozoo sind die Tiere, anders als in anderen Zoos, nicht nach Arten, sondern nach Vorkommen auf den einzelnen Kontinenten, geordnet. Das bedeutet, dass man nicht alle Großkatzen auf einem Fleck hat, sondern dass die Löwen bei den Zebras untergebracht sind, wie sie auch in freier Wildbahn vorkommen.

Im Münchner Tierpark gibt es die Erdteile: Afrika, Asien, Australien, Amerika, Europa, sowie ein Polarium. Darüberhinaus gibt es „Tierwelten“: Urwaldhaus, Affenhaus, Elefantenhaus, Schildkrötenhaus, Villa Dracula (Fledermausgrotte), Dschungelhaus und den Streichelzoo.

Ein Besuch in Hellabrunn ist kein Schnäppchen. Die Tageskarte pro Erwachsenem schlägt mit 14 Euro zu Buche. :stumm:

Für Münchner oder Leute aus dem nahen Umland, die öfter gehen wollen, lohnt sich eine Jahreskarte zu 49 Euro. Ab dem 4. Besuch fährt man damit günstiger. Wir haben uns direkt dafür entschieden, da es dem Munchkin Spaß gemacht hat und Hellabrunn besser zu erreichen ist, als der Wildpark in Poing.

Die Restauration im Tierpark ist, soweit wir das an den Kioskständen sehen konnten, nicht teurer als „draußen“. Wie es in den Restaurants aussieht, weiß ich leider nicht. Auch zur Qualität kann ich nichts sagen, da wir weder gegessen noch getrunken haben. Sicher macht es am meisten Sinn, sich eine Brotzeit mitzubringen.

Der Tierpark hat ganzjährig geöffnet. Während der Frühlings- / Sommermonate (etwa Ende März bis Ende Oktober) von 9 bis 18 Uhr und während der Herbst- / Wintermonate (etwa Ende Oktober bis Ende März) von 9 bis 17 Uhr. An Heilig Abend und Silvester ist bis 16 Uhr geöffnet. Die Tierhäuser schließen jeweils 30 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten.

Tortz der Preise kann ich den Tierpark empfehlen. Die Münchner geben sich viel Mühe die Tiere, obwohl in Gefangenschaft, so artgerecht wie irgend möglich zu halten. Die Gehege werden ständig verbessert und sind, verglichen mit vielen anderen Zoos, überdurchschnittlich groß.

Und bevor jetzt die Tierschützer auf den Plan kommen: die allermeisten Tiere, die heute in Zoos leben, sind in Gefangenschaft geboren und groß geworden – will sagen, sie haben keine Ahnung, dass die Natur größer ist als ihr Gehege.

Mag man zur (Wildtier-)Käfighaltung stehen wie man will: viele Arten wären ohne die Schutzprogramme der Zoos mittlerweile von unserer Erde verschwunden. Insofern leisten also die Tierparks einen nicht unerheblichen Beitrag zum Arten- und Bestandsschutz.

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