Archiv für den Tag: 2. Oktober 2016

Buchvorstellung: Ayla und das Tal der Pferde

Ayla und das Tal der Pferde
Ayla – Die Kinder der Erde
Band 2

von Jean M. Auel

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 2697 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 784 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (30. September 2015)
ASIN: B015HTNWRG
Preis: 8,99 Euro (für Kindle), 9,99 Euro (Taschenbuch)
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Beschreibung:

Nachdem Ayla von Brun aus dem Clan verbannt wurde, macht sie sich alleine auf den Weg die „Anderen“ zu finden. Nach vielen Tagesmärschen erreicht sie schließlich ein fruchtbares und schönes Tal, in dem eine große Herde Wildpferde ihr Revier hat. Ayla findet eine Höhle, die ihren Bedürfnissen gerecht wird und legt sich Wintervorräte an. Sie ersinnt eine Möglichkeit, Jagd auf Tiere zu machen, die für ihre Schleuder zu groß sind.

Es gelingt ihr, ein Pferd zu erlegen und dieses Fleisch auch in ihren Unterschlupf zu bringen. Offensichtlich hat es sich bei ihrer Beute um eine Stute gehandelt, die gerade ein Fohlen entbunden hatte. Als Ayla bemerkt, dass das Fohlen übrig geblieben ist, bringt sie es nicht über’s Herz, das kleine Pferd den Hyänen zu überlassen und nimmt es mit in ihre Höhle. Dort zähmt sie das Tier, das ihr nach und nach zu einem treuen Gefährten wird.

Etwa zur selben Zeit machen sich, von einer ganz anderen Richtung aus, Jondalar und sein Bruder Thonolan, von den Zelandonii, den „Anderen“, auf eine große Reise, das Ende des Großen Mutterflusses zu finden. Unaufhaltsam bewegen sich sich auf Ayla’s Tal zu. Die Umstände, unter denen Ayla und Jondalar sich treffen, sind dramatisch. Jondalar ist schwer verletzt und Ayla pflegt ihn in ihrer Höhle gesund. Er bringt Ayla das Sprechen bei und aus einer zarten Freundschaft, entwickelt sich schließlich eine tiefe Liebe.

Meinung:

Auch der zweite Band der Erdenkinder besticht vor allem in der bildhaften und detailreichen Beschreibung der Szenerien. Auel versteht es, ein Europa zu zeichnen, dass vor 30.000 Jahren tatsächlich so ausgesehen haben könnte. Man kann sich gut vorstellen, wie das Tal, in dem Ayla lebt, aussieht und wie ihr Leben in dieser so unwirtlichen Zeit verlaufen ist.

Es fällt einem leicht zu glauben, dass auch ein einzelner Mensch in diesen Tagen hat überleben können, wenn er nur ein ausgeprägtes Wissen über Feuer, Körner, Beeren und Gräser hatte, sowie seiner natürlichen Neugier nachgeben wollte.

Ayla ist mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben, ich hatte an vielen Stellen das Gefühl, dass ich direkt neben ihr sitze und ihr zusehe, wie sie mit einem Feuerstein und Eisenpyrit ein Feuer entzündet, Körbe oder Behältnisse flicht, wie sie ein Geschirr für ihr Pferd ersinnt und durch viel Ausprobieren und einige Fehlschläge schließlich zu einem Ziel kommt. Man kann verstehen, wie Jondalar über ihre primitiven Methoden erschrickt und gleichsam von ihnen fasziniert ist, da seine, wesentlich fortschrittlicheren Methoden, viel einfacher funktionieren, das Ergebnis von beiden jedoch im Großen und Ganzen das Gleiche ist.

Der Stil ist, wie schon in Band 1, gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind lang und teilweise wirklich verwirrend. Aber so ist nunmal der Schreibstil von Jean M. Auel und wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat, dann ist es ganz okay zum Lesen. Es ist ohnehin nichts, was man „mal nebenbei“ liest, sondern schon eher was, das Konzentration erfordert. Was mich persönlich an ihrem Stil am meisten stört, ist die Tatsache, dass die Kapitel so lang sind und es auch keine sinnvollen Absätze gibt, an denen man eine Lesepause machen kann. Ich gehöre jetzt eher zur Fraktion der „Schnellleser“, aber wenn sogar ich für ein Kapitel 1 Stunde oder länger brauche und nirgends dazwischen eine Pause einlegen kann, die sinnvoll vorgegeben ist … schwierig.

An sich gehörte diesem eBook ein Stern für die schludrige Umsetzung abgezogen: da sind Grammatik- und Interpunktionsfehler, die so im gedruckten Buch mit Sicherheit nicht vorkommen. Man erhält den Eindruck, das Buch sei durch eine Texterkennungssoftware gelaufen und anschließend nicht überarbeitet worden. Es fehlen Leerzeichen, Buchstaben wurden falsch ausgelesen und und und. Für 8 Euro ein starkes Stück ! Hier gehört dringend ein Lektorat her !

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung einer der großartigsten Buchreihen über die Zeit der Neandertaler. Leseempfehlung!

4 von 5 Sternen