MVG – Rad

Vielleicht hat es der ein oder andere schon mal mitbekommen: In München gibt es, wie in vermutlich jeder deutschen Großstadt, nicht nur CarSharing, sondern auch BikeSharing. Das ist so weit ja erstmal nix Weltbewegendes, stehen doch beinahe überall die roten Radl der Deutschen Bahn rum – in mal mehr mal weniger gutem Zustand.

Aber München wäre nicht München, wenn es nicht immer noch einen draufzusetzen wüsste. 🙂

So hat nun also die MVG – Münchner VerkehrsGesellschaft beschlossen, was die Bahn kann, können wir auch und hat kurzerhand 1.200, in typischem MVG-blau gehaltene, Räder ins Rennen geworfen. 😀

Ich bin ja Viel-Öffentlich-Fahrer und aus dem Grund steck ich natürlich mit dem Bus auch öfter mal im Stau. So mal wieder geschehen in der letzten Woche. Für die letzten 4 km nach Hause hätte ich bei der Verkehrsdichte erfahrungsgemäß etwa 1 Stunde gebraucht 😮 keine Option wenn ihr mich fragt. Aber laufen ist für mich auch nur begrenzt eine Alternative. 

So hab ich mir kurzerhand im PlayStore die App „MVG more“ runtergeladen. In der App kann man nicht nur die MVG Radln, sondern auch die Smarts von Car2Go und die Minis und BMWs von DriveNow sehen und buchen. All in one so to speak. 

Für mich als MVG-Kundin war die Registrierung denkbar einfach: IsarCard Abo-Nr, Bankverbindung checken, fertig ist der Lack. Man kann ein SEPA-Mandat in der App, also ohne Unterschrift, erteilen. 

Das mag der eine oder andere als kritisch betrachten, auf der anderen Seite kann man so natürlich sofort losfahren. Wenn man die App, so wie ich, erst im Ernstfall runterlädt, will man schließlich nicht erst 2 Wochen warten, bis das schriftlich niedergelegte SEPA-Mandat erfasst und verarbeitet ist. Durchaus charmant, die Lösung.  

Nachdem also alles installiert und eingegeben war, habe ich mir auf der Karte ein Radl ausgesucht und dann kostenfrei reserviert. Das funktioniert gut. Mit dieser Funktion kann man sich das Fahrrad blocken, sozusagen. Es kann dann für die Dauer von 15 Minuten von niemandem gemietet werden. So hat man ausreichend Zeit, das gewünschte Fahrrad zu erreichen. 

Am Radl angekommen, betätigt man in der App einfach den Button „jetzt mieten“ und schon bekommt man einen Pincode angezeigt. 

Der Bordcomputer am gewählten Rad verlangt auch prompt nach einer PIN, die man ganz einfach über das kleine Bedienfeld eingibt und mit OK bestätigt. Wenn man alles richtig gemacht hat, erscheint im Display das Wort „gemietet“, das rote Lamperl am Bordcomputer blinkt und zeigt, dass das Rad nicht mehr verfügbar ist, und das Schloss entriegelt. 

Nun werden die meisten Menschen, die von der Arbeit kommen, eine Tasche oder was Vergleichbares dabei haben – auch daran hat die MVG gedacht und hat einen Gepäckträger installiert. Dieser befindet sich am Lenker und kann mit bis zu 25 kg belastet werden. Mit drei Schnellspannern kann man sein Gepäck sichern. 

Die Räder selbst sind mit 8-Gang-Nabenschaltung ausgestattet. Das ist nicht der Wahnsinn, aber mal ehrlich: wo fährt man denn mit so nem Radl schon hin ? Für das, was man nutzt tut’s das doch völlig. Licht hat’s auch – vorne und hinten sind LED-Lamperl montiert, die sich NICHT ausschalten lassen (was super ist). Was ich ne ganze Weile lang gesucht habe, war die Klingel 😀 Die befindet sich am linken Griff und ist so’n Drehteil. Also man dreht und es klingelt 😀 😀 Coole Sache das. Bisserl leise sind die vielleicht für den hohen Lärmpegel in der Stadt, aber nur gut.

Mein viel größeres Problem war ehrlich gesagt die Instabilität des Rades. Auch wenn mir der Liebste versichert, dass das schon guter Durchschnitt ist 😮 😮

Okay, für gewöhnlich fahr ich ein Hightech-Rad von Scott und das darf man wohl tatsächlich nicht vergleichen. 

Also, versteht mich nicht falsch: die MVG Radl sind nicht klapprig oder sowas, die sind ordentlich instand gehalten und technisch astrein – nur für mich eben ungewohnt. 

Man kann die Räder im ganzen Stadtgebiet finden und abstellen. Der Bereich ist wirklich großzügig bemessen. An verschiedenen größeren Knotenpunkten gibt es sogenannte MVG-Rad-Stationen, an denen mehrere Räder abholbereit stehen. Ich vermute, dass die Räder dort hin und wieder von Mitarbeitern der MVG zusammengezogen werden. Es gibt eigentlich immer ein Rad in der Nähe, mit dem man Staus umfahren kann. 😉

Wenn mal technisch etwas nicht klappt, oder man einen Unfall mit einem MVG – Rad hat, gibt es eine kostenlose Hotline, die rund um die Uhr besetzt ist und bei Fragen und Problemen gerne weiter hilft. 

Zu den Kosten ist zu sagen, dass ich persönlich die sehr human finde. Ich habe keine größere Recherche betrieben, was ein vergleichbares Angebot der DB zum Beispiel kostet, aber für mich als IsarCard-Inhaberin kostet das Rad 5 Cent pro Minute. Das finde ich total okay. Ohne IsarCard Abo kostet die Minute 8 Cent. Man kann auch Kontingente kaufen, das rechnet sich aber nur für Vielfahrer. Wer, so wie ich, das MVG-Rad als Notnagel nutzt um den Staus zu entgehen, der zahlt besser pro Fahrt. 

Liebe Müchner Verkehrsgesellschaft: von mir gibt’s ein dickes Lob für die MVG-Räder ! Das ist wirklich großes Kino !

5 von 5 Sternen
für diesen tollen Service !

 

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