NOAH
von Sebastian Fitzek
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 2643 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 561 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Entertainment); Auflage: 1. (19. Dezember 2013)
ASIN: B00FA1YK4G
Preis: 8,99 Euro (für Kindle), 10,90 Euro (Taschenbuch) 19,99 Euro (Gebunden)
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Beschreibung:
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.
Na, das nenn ich mal „was anderes“ ! Chapeau, Herr Fitzek ! Ich hatte was völlig anderes erwartet, sowohl vom Klappentext als auch vom Autor. Enttäuscht ? Ein bisschen. Aber nur ein bisschen.
Wie man es von Fitzek kennt, sind die handelnden Personen alle sehr authentisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Man bildet sich innerhalb kürzester Zeit eine Meinung über diese Personen – gut oder böse, sympathisch oder nicht. Mir war Noah ein bisschen suspekt, ehrlich gesagt. Zumindest am Anfang. Im Laufe der Geschichte habe ich mich mehr und mehr mit ihm angefreundet.
Was mir ein bisschen gefehlt hat, war der Nervenkitzel. Das, was Fitzek normalerweise ausmacht. Er spielt mit der Psyche des Lesers, er bringt dich dazu, dass du in deine Schränke guckst, bevor du das Licht ausmachst. Das ist hier nicht so.
Deswegen ist das Buch aber nicht weniger düster. Genaugenommen, dürfte es der düsterste Fitzek ever sein. Denn hier beschreibt der Autor etwas, was sich tatsächlich so zutragen könnte, oder in nicht allzuferner Zukunft so sein könnte. Ein staatlich organisiertes „Bevölkerungsreduktionsprogramm“ – nicht sehr weit hergeholt, wenn man genau drüber nachdenkt. Und die Mittel dazu haben wir längst.
Zwischendrin hab ich manchmal die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und gedacht: „Was denn noch“ – es ist teilweise schon ein bisschen weit hergeholt. Ein Mensch, der seinen eigenen Namen nicht kennt, nicht weiß, wo er ist oder warum ihm Profikiller nach dem Leben trachten, schaltet mal eben, instinktiv, eben diese Profikiller in Serie aus. Im Alleingang. Und beschützt dabei noch spielend seinen besten Kumpel und einen kleinen Welpen. Is klar. Das ist schon ein bisschen sehr … naja, weit hergeholt halt. Muss man mögen. Mag ich eigentlich auch, aber in so einem Werk, dass in der Hauptsache auf die Missstände in unserer Welt aufmerksam machen möchte und zur Problemlösung einen Genozid in Betracht zieht, da ist das doch vielleicht ein bisschen überambitioniert, einen von Amnesie betroffenen Menschen, die Welt retten zu lassen 🙂
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gut unterhalten. Es ist für meinen persönlichen Geschmack kein Pageturner, wie ich ihn von Fitzek erwartet habe, aber dennoch ist das Buch spannend und auch gut recherchiert. Ich denke (und hoffe), dass des die Hauptintention des Autors war, wachzurütteln und über die katastrophalen Zustände unserer Konsumgesellschaft aufzuklären – insbesondere über das, was man „ökologischen Fußabdruck“ nennt. Das hat er, zumindest bei mir, geschafft.
Auch wenn es sich hier keineswegs um einen typischen Fitzek handelt, muss sich Noah nicht hinter anderen Werken des Autors verstecken.